Die berühmtesten Juwelendiebe – von Panthern zu Ameisen Die berühmtesten Juwelendiebe – von Panthern zu Ameisen

    Lesen sie die berühmtesten und faszinierendsten Geschichten von Juwelendieben.

 

Juwelendiebe sind in einer Aura der Mystik eingehüllt. Im Alltag sind es unauffällige Leute, aber wenn es drauf ankommt, können sie kreativ sein, charmant und intelligent auftreten, fit und geschickt sein. So zumindest werden sie im typischen Stereotyp der Hollywood-Produktion präsentiert. Die Realität aber, wie es sich an mehreren Beispielen aus der jüngsten Vergangenheit zeigt, ist auch bei diesem „Handwerk“ weniger poetisch.

Die Rosaroten Panther

Im April 2007 fuhren zwei Audis direkt durch die gläsernen Türen des Wafi-Einkaufszentrums in Dubai, nur um vor dem berühmten Juweliergeschäft Graff einzuhalten. Zwei Männer sind aus den Autos in schwarzen Sturmhauben rausgesprungen und haben mit Schusswaffen-Replikas die erschrockenen Mitarbeiter des Ladens in den Hinterraum eingejagt. In den folgenden 170 Sekunden haben sie Juwelen in einem Gesamtwert von 3,4 Millionen US-Dollar gestohlen. Danach flohen sie auf ein verlassenes Grundstück im Zentrum Dubais, wo sie beide Autos angezündet haben und sind verschwunden.

Es handelte sich um Mitglieder des Berühmten Rosarote Panther Gangs, das angeblich aus mehr als 200 Mitgliedern aus den Balkanländer des ehemaligen Jugoslawiens besteht. Auf der Verbrecherszene sind sie in 2003 aufgetreten, als sie in London einen Diamanten im Wert von einer halben Million Euro gestohlen haben. Sie haben den Diamanten damals in eine Hautkrembüchse versteckt – ähnlich wie in der berühmten Szene im Film Rückkehr des Rosaroten Panthers – wodurch sie auch ihren Spitznamen verdient haben.

Seitdem sind sie ihrem Ruf nichts schuldig geblieben. Sie sind von Tokio bis Kalifornien tätig und ihre Methoden beinhalten Verkleiden als Frauen, Maskieren durch prosthetisches Make-up, Flüchte aus Tatorten auf Jetskis, oder frisch gemalte Straßenbänke, um zu vermeiden, dass sich darauf zufällige Zeugen setzen.

Der geschätzte Wert der bisher gestohlenen Juwelen ist bis auf 500 Millionen US-Dollar gestiegen. Einige Mitglieder, inklusive eines der aktivsten, den Serben Boris Iliniċ, wurden schon geschnappt und vors Gericht gestellt, aber dank der dezentralisierten Struktur ist dieser Gang auch heute noch tätig und bei Kraft. Das Dokument Smash&Grab stellt authentische Aussagen über die Arbeitsweise des Panther-Gangs direkt von ehemaligen Mitgliedern und beteiligten Kriminalisten vor.

 

 

 

Ein Dieb hat Geld und Juwelen gestohlen - Karikatur

  Doris Payne

In ihren eigenen Worten fing alles damals an, als ein Geschäftseigentümer ihr erlaubt hat, sich eine Armbanduhr auf der Hand auszuprobieren. In der Zwischenzeit sind weitere Kunden gekommen und er hat das Mädchen mit der Armbanduhr völlig vergessen. Dieses Erlebnis lies Sie mit dem Gedanken, dass es ganz einfach ist, zum fremden Eigentum zu kommen, wenn sie die Aufmerksamkeit der Umgebung weglocken kann. Als sie um die 20 Jahre alt war, ist es Doris Payne klargeworden, dass sie so für ihren Unterhalt aufkommen kann.

Was danach folgte wahren sechs Jahrzenten einer „Karriere“, während der sie vor allem dank ihres Charms und Assertivität zum Ruf einer Legende kam. Das typische Trick, dass sie genützt hat, war als eine reiche Dame aufzutreten, die Aufmerksamkeit der Verkäufer zu erlangen und sie durch unzählige Fragen und Anforderungen zu beschäftigen. Im Endeffekt haben diese dann vergessen, welche Ware sie ihr eigentlich gegeben haben. In einem passenden Moment hat sie es dann genützt und hat mit einem, oder mehreren Juwelen den Laden verlassen.

Wenn ich in einen Juwelierladen komme, diktiere ich nie, was passieren wird. Ich lasse es immer auf die Kompetenten“ sagte sie vor Kurzem in einem Interview. „Ich will dem Personal im Laden nie sagen, dass ich etwas für 10.000 US-Dollar sehen will. Diese Entscheidung soll die Person selber auf Gründe meiner Präsentation, Verhaltens und Aussehens treffen.“

Ihr Leben wird im Dokument The Life and Crimes of Doris Payne vorgestellt und es wird auch ein abendfüllender Film vorbereitet.

 

Die Londoner Greise

Alter muss nicht eine Hürde darstellen. Ganz im Gegenteil. Dies haben die Räuber in 2015 durch den Diebstahl im Londoner Hatton Garden Depositar gezeigt. Dieser Diebstahl wurde von vier Männer im Rentenalter geplant und mit Hilfe drei weiteren durchgeführt. Der älteste, der Kopf der ganzen Operation, Brian Reader, war 75 Jahre alt. Es handelte sich um erfahrene Diebe, die ihre Handfertigkeit in einem der größten Diebstähle der letzten Jahre zu Nutzen gemacht haben.

Der Preis des gestohlenen Goldes und der Juwelen ist nicht ganz genau bekannt, es handelte sich aber um zumindest 20 Millionen Pfund, einige Abschätzungen sagen sogar noch mehr. Das Hatton Garden Depositar ist auf Grunde der mit dem Diebstahl zusammenhängenden Schäden bankrottgegangen.

An einem ruhigen Osterwochenende sind die Männer durch einen Aufzugschacht zu den Tresoren gelangt und haben mit einem industriellen Presslufthammer die Wand durchbohrt. Scotland Yard registrierte zwar den Notfallalarm, bis sie aber am Tatort eingetroffen sind, war es schon zu spät. Die Diebe wurden zwar gefasst, den Großteil der Juwelen konnte man aber nicht mehr sicherstellen.

Dieses Verbrechen hat insgesamt drei abendfüllende Filme inspiriert, in einem davon spielte Michael Cane die Hauptrolle.

 

Alan Golder

Er orientierte sich auf Familienhäuser und schaffte es, in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts, Juwelen im Gesamtwert von einer Million US-Dollar aus Haushalten zu stehlen. Er kroch abends in Häuser ein und hat die oberen Stockwerke systematisch durchsucht, als die Familien im Grundstock ferngesehen haben. Dank dieser Taktik hat er den Spitznamen „Dinnertime bandit“ verdient.

Golders Glück hat sich von ihm abgewendet, als sein Komplize bei einem Raub einen Menschen erschossen hat. Golder wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt. Nach der Entlassung kam er zurück zum Verbrechen, hat 8 Jahre auf der Flucht verbracht und wurde in 2007 auf weitere 15 Jahre verurteilt.

Aus weiteren ruhmlos bekannten Dieben muss man den allseitig begabten West End Millionenviertel-Spezialisten namens George “Taters” Chatham und den japanischen Tresormeister Hajime Karasuyama erwähnen.

Mit der sich verbessernden Sicherheit und Wachsamkeit der Juweleneigentümer entwickeln sich auch die Methoden der Diebe und Schmuggler. Auf dem Bangkok Flughafen wurde auf Grunde von Videos aus Überwachungskameras ein chinesisches Paar festgehalten, das unter Verdacht stand, einen echten Diamanten für einen falschen ausgetauscht haben. Der Verdacht zeigte sich als wahr, als der echte Diamant im Wert von 280 Millionen US-Dollar aus den Därmen des Chinesen später ausoperiert wurde.

Eine ähnliche Episode hat auch die südafrikanische Polizei erlebt, als sie einen Mann festgehalten hat, der 220 kleinere Diamanten verschluckt hat. Leider für ihn hat der Körperscanner auf dem Flughafen die Diamanten gezeigt.

Im australischen Brisbane hat ein Dieb zwei Diamantenringe verschluckt, als ihm klargeworden ist, dass er den verfolgenden Polizisten wahrscheinlich nicht mehr fliehen kann. Beide wurden ausoperiert, einer davon ging aber aus Versehen verloren und der zweite wurde für wohltätige Zwecke versteigert.

Sich auf den eigenen Körper als Transportschmuckkasten zu verlassen scheint nicht die beste Lösung zu sein. Wie wäre es aber mit einem Tier? Zum Beispiel eine Ameise. Dieser Champion kann bis zu 50-mal sein Körpergewicht tragen und ein kleiner Diamant stellt für ihn deshalb kein Problem dar. Wir alle kennen Videos, wo Ameisen Blätter problemlos tragen, diese Ameise ging aber ein Schritt weiter. Sie hat nämlich versucht, einen Diamanten zu „stehlen“. Schwer zu glauben? Schauen Sie sich das folgende Video an:

 Video: Eine Ameise trägt einen kleinen Diamanten.

Obwohl wir kein Grund zur Idealisierung von Dieben haben, deren Einfallsreichtum schafft es immer wieder, uns zu faszinieren. Und wie man sehen kann, schafft es sogar kein Filmszenar besser zu sein.


19.02.2019


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